Eine Fallstudie zum Einsatz von Plone und XML-Director als Content Managment System für das Leitlinienportal Onkopedia der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie DGHO e.V.
Der Kunde
Die Aufgabe
2014 beauftragte die DGHO Andreas Jung und ZOPYX mit einer Erweiterung des Leitlinienportals. Der Publikations-Workflow sollte weitestgehend automatisiert werden, da die große Zahl von Dokumenten nicht mehr von den zur Verfügung stehenden Kräften bewältigt werden konnte. Außerdem sollte ZOPYX die technischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Inhalte von Onkopedia über standardisierte Schnittstellen direkt in externe Drittsysteme wie zum Beispiel Krankenhausinformationssysteme eingespeist werden können. Über diesen Weg will sich die DGHO zukünftig neue Distributionswege erschließen.
Die Lösung
Architektur & Technik
Plone 5 mit der Erweiterung XML Director ist eine von ZOPYX entwickelte Erweiterung zur Speicherung von XML Inhalten und deren Assets in beliebigen Ablagesystemen wie Dateisystem, Cloud Storages oder auch XML Datenbanken. Inhalte können sowohl through-the-web über den Browser eingegeben als auch über offene Schnittstellen aus DOCX-Dateien importiert werden. XML Director unterstützt externe Editoren wie MS Word und eingebettete Online-Editoren, die im Browser bedient werden. Alle Inhalte können in HTML angezeigt und in den Formaten PDF und EPUB zum Download bereitgestellt werden. XML Director ist ein offenes System. Es besitzt leistungsfähige CMS-Funktionen, wie ein rollenbasiertes Zugriffsmanagement, anpassbare Workflows und eine einfache, intuitive Benutzeroberfläche. Gleichzeitig ist es als XML-basiertes System in alle Richtungen hin offen und kann einerseits mit gängiger Bürosoftware und andererseits über XQuery oder WebDAV mit externen Systemen vernetzt werden. Dadurch wird XML Director zur zentralen Steuerungskomponente in hochgradig automatisierten Publishing-Umgebungen.
Onkopedia Highlights
DOCX-basierter Bearbeitungsworkflow
XML-Verarbeitung und medien-neutrale Ablage
- Web/Browser: HTML
- Print: PDF
- Apps für Smartphones und Tablets
- Exporte in Hersteller-spezifische Formate (z.B. bei Drittverwertung von Inhalten)
Selbstständiges Publizieren und Autonomie über die Inhalte
Umfangreiches, individuelles Stammdatenmanagement
- Dokumenttyp (u.a. Leitlinie, Protokoll, Arzneimittelbewertung, Arzneimittelwechselwirkungen)
- Ablagebereich (Leitlinien, Arzneimittel, Wissensdatenbank, AYApedia, Pflege)
- ICD10 (ICD11 in Planung)
- ATC Codes (bei Dokumenten mit Arzneimittelbezug)
- beteiligte Fachgesellschaften
- Datum und Stand
- Autoren
- Sprache
Behandlungspfade
Eigene Onkopedia-Apps
Vier-Schritt Publizierungsworkflow
- Upload der Quelldaten (DOCX-Dokumente und Behandlungspfade)
- Konvertierung von DOCX nach XML
- Konvertierung nach PDF
- Freigabe und Veröffentlichung
„Conflict of Interest“ Management
Ein ganzheitlicher Ansatz für unterschiedliche Dokumenttypen und unterschiedliche Ablagebereich
Drittverwertung von Inhalten außerhalb Onkopedia
Automatismen, die den Redaktionsprozess erleichtern
Historie und Fakten
- Online seit 2010
- Umstellung auf XML in 2014
- Veröffentlichte Dokumente gesamt: 553
- Leitlinien, Protokolle und Studienergebnisse: 325
- Arzneimittel (Bewertungen, Factsheets, Wechselwirkungen): 227
- Dokumente gesamt (inkl. Archiv): ~1800
- ständige Weiterentwicklung und Anpassung an fachliche Notwendigkeiten
- hohe Reputation in deutschsprachigen Fachkreisen
Die Vorteile im Überblick
Weniger Aufwand
Der vereinfachte Publikations-Workflow mit seiner automatisierten Qualitätskontrolle reduziert den Arbeitsaufwand für Autoren und Redakteure erheblich. Nur durch die vereinfachte Bedienung und einen hohen Automatisierungsgrad ist es gelungen, die Vielzahl der Veröffentlichungen mit überschaubarem Personeneinsatz zu erledigen.
Zeitnahe Veröffentlichung von Änderungen
Die Autoren und die interne Redaktion kann Änderungen an Dokumenten sehr schnell und in Eigenregie veröffentlichen. Dies hat sich zu Beginn der COVID-19 Pandemie als großer Vorteil erwiesen, weil viele Fachinformationen mit einem Bezug zu COVID-19 schnell veröffentlicht werden mussten und häufig aktualisiert wurden. Innerhalb kürzester Zeit konnten die Informationen zielgerichtet in einer eigenen COVID-19 Sektion bereitgestellt werden.
Neue Distributionsmöglichkeiten
Drittsysteme wie KIS oder medizinische Anwendungen können über offene, standardisierte Schnittstellen direkt auf die Informationen zugreifen.
Stärkere Imagewirkung
Die DHGO positioniert sich mit Onkopedia und seinem effizienten Multi-Channel-Informationsangebot als moderne, kompetente und besonders leistungsfähige medizinische Fachgesellschaft.
Höhere Kosteneffizienz
Mit der neuen Onkopedia erreicht die DGHO ihre Ziele, verbindliche Leitlinien zu erstellen und in der klinischen Praxis durchzusetzen, auf sehr effiziente Weise. Das System ist dank seiner Offenheit auf zukünftige Anforderungen bestens vorbereitet, sodass Erweiterungen des Leistungsspektrums ohne großen Aufwand durchgeführt werden können.
Individuelle Lösungen sind kostengünstiger als Lösungen von der Stange
Alle Fachgesellschaften haben unterschiedliche Vorstellungen und Anforderungen bei der Publikation ihrer Leitlinien. Eine Standardlösung oder Software „von der Stange“ erfüllt in den wenigsten Fällen die Anforderungen und muss häufig kostenintensiv angepasst werden. Damit einher geht oft der Kontrollverlust über die eigenen Inhalte und die Unabhängigkeit der Organisation (der sogenannte „Vendor-Lock-in“).